Stellt der Arzt eine Diagnose, die das Herz betrifft, ist das vom Patienten immer ernst zu nehmen und sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Ganz gleich, um welche Art von Herzerkrankung es sich handelt, wird fast ausnahmslos der Arzt Medikamente verschreiben. Je nach Art und Schwere der Erkrankung können das, verteilt auf morgens, mittags und abends, viele verschiedene Medikamente sein und genau da beginnt oftmals das Problem.
„Muss ich wirklich so viele Medikamente einnehmen?“
„Ist das nicht etwas übertrieben?“
„So krank fühle ich mich doch gar nicht!“
„Wie komme ich mit Nebenwirkungen zurecht?“
„Sind so viele Medikamente nicht schlecht für Leber und Nieren?“
„Wie lange behalten Medikamente ihre Wirkung, wenn ich sie aus der Packung entnehme und in einer Pillenbox aufbewahre?“
„Was passiert eigentlich, wenn ich am Abend ein oder zwei Gläser Wein getrunken habe, wenn ich dann vor dem Bettgehen meine Medikamente nehmen muss?
Wer hat sich gerade dabei erwischt, sich selbst einen oder mehrere dieser Fragen und Feststellungen schon gesagt zu haben? Ich wette, es sind einige, denn genau diese Themen beschäftigen mich auch.
Laut unterschiedlicher Studien nimmt ein gar nicht unbeachtlicher Anteil von Patienten seine vom Arzt verschriebenen Medikamente nicht regelmäßig und in eher selteneren Fällen nach einem bestimmten Zeitraum gar nicht mehr ein. Ich muss zugeben, dass ich, wenn es um die Einnahme meiner Medikamente geht, sehr zuverlässig und auch gut organisiert bin.
Spätestens seit meiner Stent-Implantation im Januar 2004, also seit fast 20 Jahren, habe ich diese Krankheit für mich sehr ernst genommen und kann jedem empfehlen, den Anordnungen des Arztes Folge zu leisten. Zeitgleich erhielt ich damals die Diagnose „Metabolisches Syndrom“ und meine
Hypertriglyceridämie mit Werten von mehr als 2100 mg/dl wären, ohne einen Mix von unterschiedlichen Medikamenten (Statine) nicht in den Griff zu bekommen gewesen. Hinzu kam die erbliche Vorbelastung durch meine Mutter und natürlich musste ich viele Jahre mit ansehen, wie sie mit der gleichen Diagnose, einem Herzinfarkt und Bypass-Operationen leben musste.
Eine Anekdote bekomme ich noch heute in meinem familiären Umfeld vorgeworfen, nämlich meine Annahme damals, wenn ich nur genügend Medikamente einnehme, kann ich genauso weiterleben wie bisher. Das war ein Irrtum, denn ohne die massive Reduzierung meiner Körpermasse und viel Bewegung hätte ich es nicht geschafft, heute ein gesundes Leben mit einem Mix aus Medikamenten und einem aktiven Leben zu führen.